Longé, Elisabeth–ZT 18.2.1879

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Elisabeth Longé till Zacharias Topelius 18.2.1879

Stralsund, Ossenreyerstraße 3.
18.2.1879.


Mein verehrter Herr Professor!

1 Ich danke Ihnen tausendmal für lemma startIhren freundlichen Briefkommentar und die gütigen Rathschläge die Sie mir darin ertheilen. lemma startIhre Bedenken sind vollkommen gerecht; auch ich hatte mich lange Zeit bedacht, ehe ich Sie um die Erlaubniß zur Übersetzung Ihres Werkes bat und die Gründe für und wider diese Arbeit reiflich erwogen; ich sagte mir erstens, daß nicht allein augenblicklich schlechte Zeit sei, sondern daß im deutschen Buchhandel leider immer schlechte Zeiten sind, da das große Publicum wohl gern liest aber ungern kauft – und zweitens, daß es für ein Frauenzimmer ein riesengroßes Unternehmen sei, gerade an dies klassische Werk heranzutreten, nicht allein des Umfangs wegen (in einigen Iahren würde ich es ja am Ende bewältigen), sondern, die kräftige männliche|| Sprache desselben würdig wiederzugeben. Meine Freude an der Bekanntschaft mit dem Fältskär besiegte indeßen meine Bedenken – und so faßte ich Muth zu meiner Anfrage. Halten Sie es indeßen für beßer, daß ich erst ein anderes, kürzeres Werk Ihrer Feder übersetze, um Ihren Namen unter uns bekannter zu machen, so nennen Sie es mir gefälligst, damit ich es mir kommen laßen kann.kommentar Ihr Buch ”Boken om vårt land” liegt seit Monaten auf meinem Arbeitstisch und ich lese es mit dem größten Genuß, allein in seiner jetzigen Form scheint es mir nur für Finland selbst bestimmt.

2 lemma startIa, unsere Verleger sind wirklich recht schlimme Leute; sie bezahlen so schamlos schlecht, daß sie die armen Teufel, die vom Übersetzen leben wollen, selber in ihre liederliche Art der Arbeit hinein treiben: Zeit ist Geld für sie, und so dürfen sie sich|| keine Zeit zum Nachdenken gönnen.kommentar

3 Es giebt lemma startabscheuliche Übertragungenkommentar aus allen Sprachen; die Verfaßer können mit Recht lemma startempörtkommentar darüber sein. Ein wenig gründlicher und gewissenhafter gehe ich allerdings zu Werke, denn ich bin eine solche lemma startThörinkommentar, mehr des ideellen als materiellen Vortheils wegen zu arbeiten, obgleich ich den letzteren auch sehr gut gebrauchen könnte. Als ich für meine erste Übersetzung endlich einen Verleger gefunden hatten (sieben dieser Herren hatten mich erst abgewiesen), erhielt ich für die beiden ersten Bände ”Erzählungen von S., aus dem Dänischen” (ich bediente mich hauptsächlich der schwedischen Übersetzung, da ich Dänisch nur mit Mühe lese), kein anderes Honorar als 40 Freiexemplare, und für die späteren vier Bände 120 Mark und 20 Exemplare. Das war nun gerade lemma startnicht sehr ermuthigendkommentar, aber ich liebte die kleinen Erzählungen so, daß ich|| mir eine Freude daraus machte, sie unsern jungen Mädchen darzubieten. Daß sie jetzt jung und alt gefallen und viel gelesen werden ist meine Hauptbelohnung.

4 Ich sende auf Ihren Wunsch zwei Bändsvårläst p.g.a. inbindning/konserveringchen davon als Probe meines Könnens; machen Sie sich nicht die Mühe, geehrter Herr Professor,svårläst p.g.a. inbindning/konservering mir dieselben zurück zu schicken; ich bin Ihnensvårläst p.g.a. inbindning/konservering ja schon so unendlich dankbar, daß ich Ihre kostbare Zeit mit meinen Briefen in Anspruchsvårläst p.g.a. inbindning/konservering nehmen darf und daß Sie mir so freundlich antworten. Vielleicht setzen Sie Ihre Güte fortoläsligt p.g.a. konservering/inbindning indem Sie mir ein Werk zur Übersetzung nennen, daß Sie meinen lemma startFähigkeitenkommentar für angemeßen halten; andernfalls werde ich im Laufsvårläst p.g.a. inbindning/konservering des Sommers auf einen passenden Verleger für den Fältskär Saga machen.

5 Indem ich Sie bitte, mir ferner Ihre Theilnahme zu schenken, bleibe ich mit der allergrößten Hochachtung

Ihre ergebene

Elisabeth Longé.

 

 

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    1 Ihren freundlichen Brief Saknas; brevet avsänt 11/2 1879 (Topelius brevdiarium).

    1 Ihre Bedenken sind vollkommen [...] mir kommen lassen kann. Longé har fått betänkligheter angående översättningen av Fältskärns berättelser: dels var den tyska bokmarknaden inte den bästa; de unga läste gärna men köpte ogärna böcker, dels var verket omfångsrikt och språket, »manligt kraftfullt», en stor utmaning. Longé undrar därför om Topelius anser det lämpligare att börja med ett kortare verk.

    2 Ia, unsere Verleger sind wirklich [...] zum Nachdenken gönnen. Longé beklagar sig över de skrupellösa förläggarna som betalar låga honorar till översättarna, vilket leder till att de inte har tid att göra omsorgsfulla översättningar.

    3 abscheuliche Übertragungen bedrövliga översättningar.

    3 empört upprörda, indignerade.

    3 Thörin dåre.

    3 nicht sehr ermuthigend inte särskilt uppmuntrande.

    4 Fähigkeiten färdigheter.

    Manuskriptbeskrivning

    • Brevsignum: 3360
    • Avsändare: Longé, Elisabeth
    • Mottagare: Topelius, Zacharias
    • Arkiv: Nationalbiblioteket, Helsingfors
    • Samling, signum: Topeliussamlingen 244.35
    • Form: brev
    • Status: original
    • Format: 22,5 x 14,0 cm
    • Lägg: 1
    • Sidor brevtext: 4
    • Färg: gulaktigt
    • Kvalitet: brevpapper
    • Mönster: vattenlinjer, vattrat, präglat monogram
    • Tillstånd: välbevarat
    • Skrivmaterial: lila bläck
    • Övrigt: kartonglist

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